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Begriffe, Tipps & Infos

Finanzierungsplan, Fördermittel, Spende & Co

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Schlagwörter und Informationsquellen zu Förderung und Finanzierung

MINT-Projekte und -Initiativen erfüllen primär einen gesellschaftlichen Auftrag und haben nur selten zum Ziel, einen Gewinn zu verbuchen. Damit liegt der Fokus für die Finanzierung auf Fundraising und öffentlichen Zuwendungen. Hier erklären wir Schlagwörter zu Finanzierungsmöglichkeiten von MINT-Projekten und geben Tipps zum Vorgehen und zu Informations- und Recherchequellen. Für detailliertere Infos verweisen wir auf Expert:innen für das jeweilige Themengebiet..
  • Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
    Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) unterstützt Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, und bietet konkrete Hilfestellungen an, u. a. eine Fundraising- und Fördermittelberatung.
    https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/fundraising-und-foerdermittel-beratung/

  • MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz
    In Rheinland-Pfalz ansässige MINT-Projekte haben die Möglichkeit, eine kostenlose Beratung bei der MINT-Geschäftsstelle Rheinland-Pfalz zu erhalten.
    https://mint.rlp.de/angebote/fundraisingberatung

  • Viermonatiges Beratungsstipendium
    startsocial vergibt jedes Jahr 100 Beratungsstipendien für soziale Initiativen in Deutschland. Die Bewerbung erfolgt ausschließlich online. Nächste Bewerbungsphase: Frühjahr 2025.
    https://startsocial.de/foerderung/faq

  • PRO-BONO-CAMP
    Das PRO-BONO-CAMP vom Haus des Stiftens ist ein Engagementformat, das die gemeinnützige Arbeit von Non-Profit-Organisationen mit professioneller Expertise unterstützt. Volunteers aus verschiedenen Unternehmen bieten kostenlose Unterstützung in Form von digitalen Wissensspenden an. Das PRO-BONO-CAMP findet einmal im Jahr statt.
    https://www.pro-bono-camp.org/das-projekt/

  • UPJ Pro-Bono-Rechtsberatung
    UPJ vermittelt kostenloses Pro-bono-Engagement von Anwält:innen und Kanzleien an gemeinnützige Organisationen, die keine finanziellen Mittel für eine Rechtsberatung aufbringen können. Die Beratungsmandate werden zu konkreten Themen vergeben und sind zeitlich begrenzt.
    https://probono-rechtsberatung.de/

  • Pro bono-Rechtsberatung in der BRAWO-Region
    Der BRAWO pro bono e. V. vermittelt Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte an Non-Profit-Organisationen (NPOs) aus der BRAWO-Region (Braunschweig, Gifhorn, Peine, Salzgitter und Wolfsburg). Die Beratungsmandate werden zu konkreten Themen vergeben und sind zeitlich begrenzt. Häufige Themen sind u. a. rechtssichere Arbeitsverträge, korrekter Umgang mit Bildrechten, datenschutzkonformes Verhalten, Fragen zur Gemeinnützigkeit oder allgemeine Beratung für sich in Gründung befindende Organisationen.
    www.brawo-probono.de

MINT-Projekte und -Initiativen erfüllen primär einen gesellschaftlichen Auftrag und haben nur selten zum Ziel, einen Gewinn zu erzielen. Damit liegt der Fokus für die Finanzierung auf Fundraising und öffentlichen Zuwendungen.

Tipp:
Der SKala-CAMPUS bietet für registrierte Mitglieder die Arbeitshilfe „Finanzierungssäulen“ an, mit denen Ihr verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten bearbeiten könnt.

Der Finanzierungsplan oder Budgetplan enthält – im Unterschied zum Kostenplan (siehe Stichwort «Kostenplan») – alle infrage kommenden Einnahmequellen. Die Finanzierung über nur eine Einnahmequelle, insbesondere wenn es sich um Förderungen durch öffentliche Mittel oder durch Stiftungen handelt, hat einen entscheidenden Nachteil: Sie ist meist zeitlich begrenzt.

Tipp:
Der Finanzierungskompass für Non-Profit-Organisationen von Phineo ist ein digitales Selbstanalysetool, das hilfreiche Tipps zu Finanzierungsmöglichkeiten eines Projekts liefert.

Bei Fördermitteln handelt es sich i. d. R. um finanzielle Hilfen, die freiwillig von verschiedenen Institutionen wie privaten Organisationen (Stiftungen, Unternehmen) und öffentlichen Institutionen (Kommunen, Bundesländern, dem Bund und der Europäischen Union) vergeben werden.

Die wichtigste Geldquelle für gemeinnützige Organisationen ist die Unterstützung des Staats. Jedes Jahr vergibt die Bundesrepublik bis zu 45 Milliarden Euro Fördergelder auf Antrag. Stiftungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle und vergeben etwa drei Milliarden Euro pro Jahr. Weitere drei Milliarden Euro kommen von Lotterien und eine Milliarde von anderen Förderorganisationen. Der Fördermarkt bietet also zahlreiche finanzielle Hilfen, um gemeinnützige Projekte zu verwirklichen. Quelle: https://blog-foerdermittel.de/2023/11/der-foerdermarkt-fuer-gemeinnuetzige-aktivitaeten/

Tipp:
Der SKala-CAMPUS bietet für registrierte Mitglieder die Arbeitshilfe „Finanzierungssäulen“ an, mit denen Ihr verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten bearbeiten könnt.

Torsten Schmotz von den Förderlotsen ist erfahrener Fördermittelexperte und empfiehlt, die Fördermittelrecherche schrittweise anzugehen.

  1. Zusammentragen der zentralen Informationen zu dem Fördervorhaben
    1. Überprüfen der organisationseigenen Informationsquellen
    1. Nutzung der regionalen Informationsmedien zur Fördermittelrecherche
    1. Einsatz von überregionalen und thematischen Förderverzeichnissen und Förderdatenbanken 
    1. Grobrecherche für den ersten Überblick
    1. Detailrecherche
    1. Aufbau eines eigenen Förderverzeichnisses

Detaillierte Informationen zur Empfehlung von Torsten Schmotz siehe Links:

Blogserie zur Fördermittelrecherche Teil 1 und Teil 2

Tipp:
DSEEerklärt: Fördermittel 1: Wer suchet, der findet – eine Orientierungshilfe in der Förderlandschaft

Förderprogramme, oft auch Fördertöpfe genannt, sind festgelegte Geldbeträge, die eine Institution für bestimmte Zwecke zur Verfügung stellt. Dieses Geld kann so lange beantragt werden, bis es aufgebraucht ist. Die Förderprogramme legen die Antragsform, Verwendungsmöglichkeiten und die Bedingungen für die Bewilligung fest.

Die Förderlandschaft ist sehr komplex und schwer zu durchschauen. Jährlich stehen in Deutschland etwa 35 bis 45 Milliarden Euro an Fördermitteln für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung, verteilt auf viele Programme und Institutionen. Die gezielte Suche nach passenden Förderungen, die sogenannte Fördermittelrecherche, erleichtert die langfristige Finanzierung einer Organisation.

Unter dem Schlagwort „Datenbanken“ sind Angebote zur Recherche geeigneter Förderprogramme aufgeführt.

Das Wort kommt aus dem Englischen und ist ein zusammengesetztes Substantiv. «Fund» heißt übersetzt «Mittel» und das Verb «to raise» bedeutet «erhöhen» oder «aufbringen». Übersetzt bedeutet Fundraising „Aufbringen von Mitteln“ und umfasst laut dem Deutschen Fundraising Verband Verband „alle Aktivitäten der Mittelbeschaffung und Spendenwerbung für gemeinwohlorientierte Anliegen“.

  • Im Marketing steht Fundraising für das organisierte Beschaffen von Ressourcen von Geber:innen, die dafür keine Gegenleistung erwarten. Es handelt sich beim Fundraising um eine Strategie einschließlich Planung, Marketing, Beziehungsmanagement und des Sammelns von Ressourcen auf verschiedenste Weise. Früher bestand das Fundraising aus der Bitte um Spenden auf der Straße. Inzwischen sind neue Formen des Fundraisings wie das Online-Fundraising entstanden. Weitere Infos zum Online-Fundraising findet Ihr unter dem Schlagwort „Online-Fundraising“. Beispiele von Fundraising-Instrumenten sind: Auktionen.
    Beispiel: Eine MINT-Organisation versteigert technische Geräte und/oder Kunstwerke von Schüler:innen, um Mittel für ihre Bildungsprojekte zu sammeln.

  • Fundraising-Events
    Beispiel: Eine Organisation veranstaltet ein Gala-Dinner mit Expert:innenvorträgen und interaktiven Workshops. Die im Rahmen dieses Events gesammelten Spenden werden verwendet, um MINT-Camps für benachteiligte Jugendliche zu finanzieren.

  • Nachlass-Fundraising
    Beispiel: Ein renommierter Forscher hinterlässt in seinem Testament eine großzügige Spende für eine Stiftung, die MINT-Bildung fördert. Die Stiftung nutzt die Mittel, um Stipendien für begabte MINT-Studierende anzubieten.

  • Sachspenden
    Beispiel: Ein Elektronikunternehmen spendet Computer und Labor-Ausrüstung an eine Schul-MINT-Initiative, um praktische Erfahrungen im Bereich Elektronik und Programmierung zu ermöglichen.

  • (Groß-)Spenden
    Beispiel: Eine Technikschule startet eine Spendenkampagne, um modernes Equipment für ihre Schüler:innen zu beschaffen. Ein Unternehmen aus der Tech-Branche unterstützt die Umsetzung mit einer bestimmten Summe.

  • Spendenbriefe
    Beispiel: Eine Universität verschickt personalisierte Spendenbriefe an Alumni und Förderer, um finanzielle Unterstützung für die Modernisierung ihrer Labore und Forschungseinrichtungen zu erhalten.

Sinnvoll ist es, sich eine Fundraising-Strategie zu überlegen. Aber bevor Ihr Euch damit beschäftigt, ist es ratsam zu klären, ob Ihr alle in Eurem Team bereit seid für Fundraising, das auf Dauer und Nachhaltigkeit angelegt ist. In diesem Zusammenhang spricht man auch von „Institutional Readiness“. Weitere Infos unter dem Schlagwort „Institutional Readiness“.

Tipps:

Der Deutsche Fundraising Verband hat einen Katalog von Fundraising-Software zusammengestellt, der eine Orientierung in der Angebotspalette bieten und eine Vergleichbarkeit der Softwareprodukte ermöglichen soll.

Fundraising-Software-Katalog des Deutschen Fundraising Verbandes

Eine Fundraising-Strategie basiert auf einer systematischen Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle aller Fundraising-Aktivitäten. In einem Fundraising-Konzept definiert Ihr die übergeordneten Ziele Eures Projekts und mit der Fundraising-Strategie bestimmt Ihr, wie Ihr diese Ziele erreichen könnt:

Definition Fundraising-Ziele und Zielgruppen

  • Definition Fundraising-Ziele und Zielgruppen
  • Planung inkl. Auswahl passender Fundraising-Instrumente
  • Evaluation zur Zielerreichung
  • Falls notwendig: Ziel- und/oder Plananpassung

Tipp:
SKala-CAMPUS Praxistipp: Nachhaltiges Fundraising aufbauen: Wie das geht und was es kostet

Mit „Institutional Readiness“ ist die Bereitschaft gemeinnütziger Organisationen gemeint, sich im Team für Fundraisingarbeit einzusetzen.

Klaus Struve, Fundraising-Manager bei der Evangelisch-Lutheranischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), nennt in einem Interview mit der Initiative Sozialmarketing.de vor allem drei Punkte, mit denen sich gemeinnützige Organisationen befassen sollten, damit Institutional Readiness greift:

  • Ist-Analyse: Wer in der Organisation hat welche Haltung zu Fundraising? Wer möchte Fundraising, und wer nicht?
  • Was kann Fundraising im Sinne gelingender, erfolgsorientierter Kommunikation leisten?
  • Erkennen, dass Fundraisingaufbau oder -einbau auch Organisationsentwicklung bedeutet.

(Quelle:Von der inneren Haltung gemeinnütziger Organisationen – Institutional Readiness für erfolgreiches Fundraising – sozialmarketing.de)

Da es sich bei Institutional Readiness um einen Prozess handelt, kann es in Organisationen nie eine vollkommene Institutional Readiness geben.

Tipp:
Praxis-Check mit Institutional Readiness-Regeln von Malte Schumacher, Historiker und Stiftungsmanager und Henning Karsten, Referent für Fundraising und Leiter des Bereichs Relationship Management an der TU Braunschweig.
Quelle: Fundraising magazin online

In einem Kostenplan ist das Projektbudget aufgeführt und beschrieben – inklusive finanzieller und personeller Ressourcen, die für die Umsetzung des Projektes benötigt werden. Eine Bedarfsanalyse erleichtert eine strukturierte und effektive Planung.

Ein gut durchdachter Kostenplan mit nachvollziehbaren Zahlen schafft eine solide Basis für die Umsetzung Eures MINT-Projekts. Für kleinere Projekte eignet sich eine Excel-Tabelle.

Tipps:

Ein Liquiditätsplan stellt sicher, dass die Zahlungsfähigkeit der Organisation jederzeit gewährleistet ist. Die Buchhaltung allein reicht nicht aus, um die Zahlungsfähigkeit zuverlässig im Blick zu behalten, da zwischen Zahlungsaufforderung und tatsächlichem Geldeingang oft mehrere Tage liegen können.

Tipp:
Liquiditätsplanung für Non-Profits einfach erklärt des SKala-CAMPUS

  • Förderberatung «Forschung und Innovation» des Bundes: Informiert über aktuelle Bewerbungsfristen in laufenden Bekanntmachungen; etwa alle 14 Tage.
    Hier anmelden

  • emcra
    emcra ist ein Weiterbildungs- und Beratungsunternehmen im Bereich der EU-Fördermittel. Emcra informiert alle 14 Tage in ihrem Newsletter über Wissenswertes aus dem europäischen Förderdschungel und über aktuelle EU-Ausschreibungen.
    Hier anmelden.

  • Der Bundesverband Deutscher Stiftungen informiert 1–2-mal im Monat über aktuelle News aus dem Stiftungswesen und u. a. auch über Ausschreibungen.
    Hier anmelden.

  • Förderlotse Torsten Schmotz ist ein unabhängiger Anbieter von Beratungs- und Qualifizierungsdienstleistungen für gemeinnützige Organisationen und Unternehmen bei der Gewinnung von Fördermitteln und Fundraising. Förderlotse Torsten Schmotz informiert in seinem regelmäßigen Newsletter über aktuelle Fördertipps mit Hinweisen auf eigene Blogbeiträge und Veranstaltungen.
    Hier anmelden.

  • Unter foerdermittel-wissenswert.de informiert Monika Vog einmal im Monat in ihrem Blog über aktuelle Ausschreibungen und interessante Förderstiftungen.
     Hier anmelden.

Von Online-Fundraising spricht man, wenn Mittel für gemeinnützige Zwecke über das Internet beschafft werden. Zu den verschiedenen Instrumenten zählen unter anderem:

  • Crowdfunding
    Beim spendenbasierten Crowdfunding unterstützen viele Menschen ein Projekt mit ihrer Spende («crowd» heißt übersetzt «Menschenmenge»), ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Auch kleine Beträge können gespendet werden. Beim Crowdfunding muss man innerhalb einer bestimmten Zeit genug Geld zusammenbekommen, damit das Projekt realisiert wird. Wenn die anvisierte Summe nicht zusammenkommt, bekommen die Leute ihr Geld zurück. Da Crowdfunding digital erfolgt, haben Initiativen ohne eigene Website wenig Chancen auf Spendeneinnahmen.

  • Spendenplattformen
    Crowdfunding-Kampagnen werden i. d. R. über Online-Plattformen organisiert, weil Initiativen über diesen Weg möglichst viele potenzielle Spender:innen auf ihr Projekt aufmerksam machen können.
    Betterplace.org ist gemeinnützig und erhebt geringere Gebühren als kommerzielle Anbieter.
    Haus des Stiftens: Förderprogramm.org ist die Online-Plattform des Hauses des Stiftens, über die sich Vereine, Stiftungen, kirchliche Träger oder andere gemeinnützige Organisationen registrieren und Mittel für ihre Projekte akquirieren können.
    Die Brawo-Spendenplattform ist eine Online-Plattform für Initiativen aus der Region Braunschweig, Gifhorn, Peine, Salzgitter und Wolfsburg, die über Crowdfunding die Möglichkeit haben, ihre Projekte zu finanzieren. https://www.viele-schaffen-mehr.de/brawo-spendenplattform
    Eine Sammlung von weiteren Spendenplattformen ist im Fördermittel-Blog der Förderlotsen zusammengestellt: Online-Plattformen für Fördermittel, Crowdfunding und Sachspenden

  • E-Mail-Marketing
    E-Mail-Marketing und der Versand von Newslettern sind für gemeinnützige ein wichtiges Instrument zur Kommunikation und Spendenwerbung.

  • Social-Media-Kampagnen
    Beispiel: Eine Schule nutzt Social Media, um eine breite Community anzusprechen und Mittel für die Einführung von Robotik-Kursen zu sammeln. Die Kampagne betont den Mehrwert der MINT-Bildung für die Zukunft der Schüler:innen.

  • Website
    Beispiel: Über die eigene Website besteht die Möglichkeit, zu Spenden aufzurufen. Das Spendenportal „HelpDirect“ stellt auf Anfrage gemeinnützigen Organisationen sogenannte HelpTools für das Online-Fundraising zur Verfügung. Dazu gehört auch ein kostenloses Online-Spendenformular, das in die eigene Website eingebunden werden kann.
    Link: www.helpdirect.org/help-tools

Tipps:

Eine Spende ist eine freiwillige, unentgeltliche Zuwendung der Spendenden zur Förderung eines gemeinnützigen Zwecks.  Zum Beispiel die Stärkung der MINT-Bildung in Deutschland. Spenden können aus Geld- oder Sachleistungen bestehen, aber auch ein Verzicht auf Arbeitsentgelt für geleistete Arbeit (Zeitspende) sein. Eine Spende kann einmalig oder wiederkehrend sein und auf einen bestimmten Zeitraum festgelegt werden.
Wichtig: Eine Spende darf keine Vorteile für die Spendenden haben oder Gegenleistungen mit sich bringen, d. h. die Spendenden dürfen keinerlei Bedingungen an die Empfänger:innen einer Spende stellen. Außerdem wird kein Vertrag geschlossen.

Eine gemeinnützige Organisation, die eine Spende bekommt, darf sie nur für gemeinnützige Zwecke verwenden. Für Spendende ist der gezahlte Spendenbetrag unter Berücksichtigung bestimmter Höchstgrenzen steuerlich abzugsfähig. Die Organisation stellt auf Bitten der Spender:innen Spendenquittungen aus. Achtung: Es heißt nie „Spendenquittung“, sondern Zuwendungsbeleg oder Bestätigung über Zuwendungen. Das Bundesministerium für Finanzen stellt Muster für Zuwendungsbelege mit Anwendungshinweisen zur Verfügung: BMF-Muster

Die Veröffentlichung von Angaben zu Spender:innen ist möglich, wenn die Empfänger:innen der Spende z. B. auf Plakaten, Veranstaltungshinweisen lediglich auf die Spender:innen hinweisen. Dieser Hinweis kann unter Verwendung des Namens oder des Logos ohne besondere Hervorhebung erfolgen, siehe auch § 64 Absatz 10, Anwendungsvorschriften zur Abgabenordung (AEAO).

Interessant: Der Deutsche Spendenrat e. V. gibt jährlich eine Statistik zum Spendemarkt in Deutschland heraus. In den Monaten Dezember, Oktober, Februar und August wird am häufigsten gespendet, siehe „Bilanz des Helfens 2023“.

Tipps:

Die finanzielle oder materielle Unterstützung von Unternehmen wird als Sponsoring bezeichnet. Das heißt, das Unternehmen sponsert die Organisationen. Gesetzlich definiert ist der Begriff „Sponsoring“ nicht.

Das Sponsoring beruht immer auf einer Gegenleistung – das wichtigste Abgrenzungsmerkmal zur Spende – und es sollte immer ein Vertrag geschlossen werden.

Ein Vorteil des Sponsorings: Gemeinnützige Organisationen können die Einnahmen steuerlich absetzen. Sie können

  • steuerfreie Einnahmen im ideellen Bereich,
  • steuerfreie Einnahmen aus Vermögensverwaltung oder
  • steuerpflichtige Einnahmen eines wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs sein.
    Bei einem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb liegt aktuell die Einnahmegrenze bei 45.000 Euro (addiert und inkl. USt), siehe § 64 Abs. 3 Abgabenordnung. Bis zu dieser Grenze fallen keine Körperschafts- und Gewerbesteuer an.

In jedem Fall ist es sinnvoll, die steuerlichen Voraussetzungen für den Umgang mit Einnahmen aus Spenden und Sponsoring mit Expert:innen zu klären.

Der Gesetzgeber sagt in den Anwendungsvorschriften zur Abgabenordnung (AEAO) unter Paragraf 64, Absatz 8 der AEAO zu Sponsoring: „Unter Sponsoring wird üblicherweise die Gewährung von Geld oder geldwerten Vorteilen durch Unternehmen zur Förderung von Personen, Gruppen und/oder Organisationen in sportlichen, kulturellen, kirchlichen, wissenschaftlichen, sozialen, ökologischen oder ähnlich bedeutsamen gesellschaftspolitischen Bereichen verstanden, mit der regelmäßig auch eigene unternehmensbezogene Ziele der Werbung oder Öffentlichkeitsarbeit verfolgt werden. Leistungen eines Sponsors beruhen häufig auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Sponsor und dem Empfänger der Leistungen (Sponsoring-Vertrag), in dem Art und Umfang der Leistungen des Sponsors und des Empfängers geregelt sind.“

Tipps:

Es gibt in Deutschland 25.00 Stiftungen, von denen einige nicht (nur) operativ sind, sondern auch Fördermittel vergeben.

Tipps:

Ein Zuwendungsbescheid ist eine schriftliche Mitteilung über die Bewilligung der Fördermittel. Der Bescheid wird nach Abschluss der Bewilligungsphase erstellt und dem:der Fördermittelempfänger:in zugeschickt. Der Bescheid regelt die Beziehungen zwischen der fördernden Stelle und dem:der Fördermittelempfänger:in. Er enthält auch die Mitteilung zur Finanzierung (Finanzierungspläne) und die Allgemeinen Nebenbestimmungen für die jeweilige Zuwendung. Sowohl der Finanzierungsplan als auch die Nebenbestimmungen sind im weiteren Verlauf der Förderung für beide Seiten verbindlich. Es ist daher wichtig, den Bescheid genau zu lesen und zu prüfen, bevor die Einverständniserklärung von dem:der Fördermittelempfänger:in unterschrieben wird.

Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P)

Die ANBest-P sind Bestandteil jedes Zuwendungsbescheides und enthalten detaillierte Erläuterungen zu den Bedingungen und Auflagen der Zuwendung.

Tipps: