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Diversitätssensible Sprache und Kommunikation

Lernreise Teilhabe, Station 6: Kommunikation und Materialien inklusiv gestalten, um alle Lernenden anzusprechen und Vorurteile abzubauen.

Lesedauer: ca. 4 min

Diversitätssensible Sprache und Kommunikation sind entscheidend bei der Ansprache benachteiligter oder diskriminierter Kinder und Jugendlicher. Sie stärken deren Selbstwertgefühl und Identität und fördern ein Gefühl der Zugehörigkeit. Eine respektvolle und inklusive Kommunikation schafft sichere Räume, motiviert zur aktiven Teilnahme am Bildungsangebot und baut Vorurteile ab. Zudem fördert sie Empathie und soziale Kompetenzen, was zu einem besseren Miteinander führt und den Kindern und Jugendlichen hilft, ihr volles Potenzial zu entfalten. 

Eine klare und transparente Darstellung des eigenen MINT-Bildungsangebotes ist essenziell. Was wird vermittelt und auf welche Art und Weise? Was ist das Ziel des Angebots? Und welcher Nutzen ergibt sich daraus für die Teilnehmenden? Diese Aspekte sollten klar kommuniziert werden, denn sie verdeutlichen nicht nur den Kindern und Jugendlichen sondern auch den Eltern, weshalb das Angebot für sie relevant ist und es sich lohnt, hier Zeit und ggf. Geld zu investieren. Um sicherzustellen, dass die Informationen für alle verständlich sind, sollte eine möglichst einfache und klare Sprache verwendet werden. Auch Übersetzungen in bei Euren (gewünschten) Zielgruppen verbreitete Sprachen sind sinnvoll.

MINT-spezifische Sprache kann schnell elitär und ausgrenzend wirken, da sie als (zu) intellektuell empfunden werden kann. Für Menschen, die wenig Berührungspunkte mit MINT-spezifischer Sprache haben – beispielsweise aufgrund ihrer Migrationsbiografie, ihres Bildungshintergrunds oder anderer individueller Voraussetzungen –, erschwert es die Teilhabe an den Angeboten. Generell gilt daher: Anschauliche und konkrete Beschreibungen sind besser als abstrakte Begriffe und Fremdwörter oder Fachsprache. Auch Visualisierungen sind hilfreich. Sowohl bei Bildern als auch Sprache solltet Ihr auf eine diversitätssensible Auswahl achten, sodass sich möglichst viele Personengruppen angesprochen und repräsentiert fühlen. Als Kommunikationsweg eignet sich eine Mischung aus digitaler Ansprache (am besten über Kanäle, die in der Zielgruppe bereits bekannt sind und genutzt werden) und analogen Medien wie Plakaten oder Flyern. Bedenkt dabei jedoch, dass sich Eure Außendarstellung auch nicht zu sehr von Eurer Projektrealität unterscheiden sollte, um Enttäuschungen bei den Teilnehmenden zu vermeiden.

Zum Weiterlesen:

Von der bewussten Verwendung von Sprache und Bildern bis hin zur Repräsentation von Diversität im eigenen Team: Es gibt viele Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass sich diverse Personengruppen mit gemeint, respektiert und auf Augenhöhe angesprochen fühlen. Dafür ist es nötig, auch die Strukturen des eigenen MINT-Projekts kritisch zu reflektieren, sich Privilegien oder Biases im Team bewusst zu machen und Mitarbeitende entsprechend zu schulen. Nur ein reflektierter Umgang mit diesen Themen kann eine offene und wertschätzende Atmosphäre schaffen, in der sich alle Teilnehmenden sicher und sichtbar fühlen.

Zum Weiterlesen:

Erkenntnisse: 

  • Inklusive Kommunikation: Kommunikationsmaterialien müssen inklusiv gestaltet werden, um alle Lernenden anzusprechen. 
  • Regelmäßige Audits: Regelmäßige Überprüfungen der Materialien sind notwendig, um sicherzustellen, dass sie diversitätssensibel und aktuell sind. 
  • Feedback einholen: Feedback von Lernenden und Lehrenden ist entscheidend, um Materialien kontinuierlich zu verbessern. 

Handlungsempfehlungen: 

  • Materialien prüfen: Führt regelmäßige Audits Eurer Kommunikationsmaterialien durch, um sicherzustellen, dass sie diversitätssensibel sind. 
  • Team weiterbilden: Schult Eure Teams in interkultureller Kommunikation und diversitätssensibler Pädagogik. 
  • Expertise einbeziehen: Bezieht Expert:innen für Diversität und Inklusion in den Entwicklungsprozess Eurer Kommunikationsmaterialien ein oder investiert in ein diversitätssensibles Lektorat. 

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