Können Mädchen MINT?
Wie frühe Stereotype über Geschlecht die Wahrnehmung von MINT-Kompetenzen prägen
Eine aktuelle Studie von Shenouda et al. (2024) zeigt, wie Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren die Kompetenzen von Männern und Frauen sowie die Lernfähigkeit von Jungen und Mädchen bei MINT- und Nicht-MINT-Themen wahrnehmen.
Die Forschenden befragten 134 Kinder und ließen sie bewerten, wie kompetent sie Erwachsene in verschiedenen Berufen einschätzen und wie fähig sie andere Kinder in MINT- und Nicht-MINT-Themen einschätzen.
Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Muster: Jungen schreiben Männern durchweg höhere Kompetenz zu – sowohl in MINT- als auch in Nicht-MINT-Bereichen. Mädchen hingegen schreiben Frauen lediglich in Nicht-MINT-Bereichen höhere Kompetenzen zu. Zusätzlich bewerten die Kinder Mädchen insgesamt als weniger fähig, MINT-Themen zu erlernen, während Jungen in allen Bereichen gleichermaßen als lernfähig wahrgenommen werden. Auffällig ist, dass diese Einschätzungen keinen Zusammenhang mit den eigenen Interessen oder beruflichen Wünschen der Kinder haben.
Die Studie macht deutlich, dass Geschlechterstereotype bereits in jungen Jahren die Wahrnehmung von Kompetenzen und Lernfähigkeiten prägen. Daraus ergeben sich wichtige Handlungsempfehlungen: Eltern und Pädagog:innen sollten frühzeitig geschlechtsbezogene Vorurteile hinterfragen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um Mädchen in MINT zu fördern. Dazu gehört unter anderem, Mädchen früh mit weiblichen Vorbildern aus MINT-Berufen in Kontakt zu bringen und so positive Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen.
Mehr Tipps, wie Ihr Mädchen bereits frühzeitig unterstützen könnt, findet Ihr in unserem Blogbeitrag zur frühkindlichen MINT-Bildung für Mädchen: Rechtzeitig beginnen! – MINTvernetzt
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