Matheangst bremst Leistung
Bei gleicher Angst verlieren Mädchen mehr
Mathematikangst ist ein Phänomen, das die schulische Laufbahn bereits früh beeinflussen kann. Internationale Studien zeigen: Wer Angst vor Mathematik hat, schneidet oft schlechter ab – nicht wegen mangelnder Fähigkeiten, sondern weil die Angst die Leistung hemmt.
Eine aktuelle Studie von Yu et al. (2024) untersucht, wie sich dieser Zusammenhang bei Mädchen und Jungen unterscheidet. Dafür wurden über 28.000 Schüler:innen der 4. und 8. Jahrgangsstufe aus der chinesischen Stadt Qingdao befragt und getestet.
Die Ergebnisse zeigen: Mathematikangst beeinträchtigt die Leistungen bei beiden Geschlechtern. Jungen berichten in dieser Studie sogar von etwas mehr Matheangst als Mädchen. Gleichzeitig wirkt sich die Angst bei Mädchen stärker leistungsmindernd aus – insbesondere im Jugendalter. Mit anderen Worten: Wenn Mädchen unter Matheangst leiden, hat dies deutlich negativere Auswirkungen auf ihre Leistung als bei Jungen. Dennoch zeigen sich im Durchschnitt keine generellen Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern.
Für die MINT-Bildung bedeutet das: Matheangst darf nicht unterschätzt werden. Sie kann Bildungswege entscheidend beeinflussen, besonders bei Mädchen. Um dem entgegenzuwirken, braucht es gezielte Maßnahmen: eine angstfreie Lernumgebung, unterstützende Lernformate und die Stärkung von Selbstwirksamkeit.
Weitere Informationen zu Mathematikangst und praxisnahe Tipps findet Ihr in unserem Blogbeitrag: 10 Fakten zu Mathematikangst
Yu, X., Zhou, H., Sheng, P., Ren, B., Wang, Y., Wang, H., & Zhou, X. (2024). Math anxiety is more closely associated with math performance in female students than in male students. Current Psychology, 43(2), 1381–1394. https://doi.org/10.1007/s12144-023-04349-y
Ansprechpartner:innen
Weitere Beiträge
Forschung erleben – Mädchen stärken
Erfolgsfaktor Mentoring
Ich kann Mathe!
Ihr wollt keinen Beitrag mehr verpassen?
Dann meldet Euch jetzt für unseren Newsletter an.