Mitspielen statt Zuschauen
Wie fördern wir das MINT-Interesse von Mädchen im Kindergartenalter?
Schon im Kindergartenalter wirken sich Geschlechterstereotype darauf aus, inwiefern Kinder mit MINT-Themen in Berührung kommen. Studien zeigen: Mädchen ziehen sich in MINT-bezogenen Spielsituationen häufiger zurück, insbesondere wenn Jungen den Spielraum bereits für sich beanspruchen und so den Zugang für Mädchen erschweren. Die Studie von Stephenson et al. (2022) untersucht, wie ein spielerisches Lernumfeld diesem Muster entgegenwirken kann.
Im Mittelpunkt steht das Format der Conceptual PlayWorld – eine fantasiegestützte Spielumgebung, in der Kinder und Lehrkräfte gemeinsam erzählte Abenteuer erleben und dabei MINT-Inhalte spielerisch entdecken. Über einen längeren Zeitraum wurden zwei Erzieher:innen und 13 Kinder im Alter von rund drei Jahren begleitet. Mittels Videoaufzeichnungen wurden die Interaktionen und Spielerfahrungen systematisch beobachtet und analysiert – sowohl in der PlayWorld als auch in freien Spielsituationen.
Das Ergebnis: Mädchen beteiligten sich in der erzählten Spielwelt aktiver, übernahmen technische Spielhandlungen und zeigten mehr Interesse an MINT-bezogenen Themen. Geschlechtsspezifische Ausgrenzungen traten seltener auf. Zentral war dabei die veränderte Rolle der Lehrkraft – als Mitspieler:in statt Beobachter:in.
Die Studie zeigt: Die Weichen für MINT-Interesse werden früh gestellt. Kreative, partizipative Lernformate wie die Conceptual PlayWorld schaffen Räume, in denen Geschlechterstereotype überwunden und Mädchen gezielt gestärkt werden können.
Weitere Tipps zur frühkindlichen MINT-Bildung könnt Ihr in unserem Blogbeitrag nachlesen:
Stephenson, T., Fleer, M., & Fragkiadaki, G. (2022). Increasing girls’ STEM engagement in early childhood: Conditions created by the Conceptual PlayWorld model. Research in Science Education, 52(4), 1243–1260. https://doi.org/10.1007/s11165-021-10003-z
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