Ratschläge aus der Peer-Group
Was erfahrene MINT-Studentinnen ihren Nachfolgerinnen mitgeben
Welche Strategien empfehlen Frauen in MINT-Fächern ihren jüngeren Kolleginnen, um den Herausforderungen in ihrer Studienrichtung zu begegnen und erfolgreich zu sein? Eine Studie von Freedman et al. (2023) hat Briefe von Studentinnen analysiert, die ihre persönlichen Erfahrungen und Tipps für kommende Generationen geteilt haben.
Insgesamt schrieben 89 Studentinnen aus verschiedenen MINT-Fächern Briefe an jüngere Frauen in ähnlichen Studienrichtungen. Die Teilnehmerinnen stammen aus einem kleinen öffentlichen College und einer großen Universität in den USA. Aus den Briefen wurden folgende zentrale Ratschläge und wiederkehrende Themen identifiziert:
- Lernstrategien entwickeln: Das passende Zeitmanagement finden und den Austausch mit Professor:innen und Tutor:innen nutzen
- Gemeinschaft aufbauen: Netzwerke und Unterstützungsstrukturen schaffen, um akademisch und persönlich voranzukommen
- Familienunterstützung nutzen: Die Familie als Motivation und Rückhalt einbeziehen
- Frauen als Vorbilder suchen: Inspiration und Orientierung durch weibliche Rollenvorbilder und Mentorinnen
- Mut und Durchhaltevermögen: Die Ermutigung, auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und Fehler als Lernchance zu betrachten
- Herausforderungen normalisieren: Die Erkenntnis und/oder Erinnerung daran, dass Schwierigkeiten und Fehler ein natürlicher Teil des Lernprozesses sind und kein Zeichen von persönlichem Scheitern
Während viele dieser Ratschläge bekannte Themen aus der Forschung widerspiegeln, heben die Briefe auch weniger beachtete Aspekte hervor. Besonders die Rolle der Familie als Unterstützung wurde betont, ein Thema, das in bisherigen Studien oft vernachlässigt wurde.
Die Analyse der Briefe bietet wertvolle Einblicke in die persönlichen Perspektiven von Frauen in MINT. Die Autor:innen der Studie rufen dazu auf, die Erfahrungen von MINT-Studentinnen weiter zu erforschen, damit Hochschulen und MINT-Programme diese Erkenntnisse nutzen können. So können sie gezielte Unterstützungsangebote schaffen, die auf die Bedarfe von Studentinnen zugeschnitten sind.
Ansprechpartner:innen


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