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So gelingt Vernetzung!

Tipps & Tricks, wie Ihr Euch besser vernetzt

16. Oktober 2023 Lesedauer: ca. 4 min
Gender
Interview
Vernetzung
Pexels

In unserer Befragung von MINT-Bildungsanbieter:innen wurde deutlich, dass Ihr gerne im Bereich „Mädchen und Frauen in MINT“ besser vernetzt sein möchtet. In diesem Blogbeitrag erhaltet Ihr Tipps, worauf Ihr beim Vernetzen achten könnt, damit Eure Angebote möglichst nachhaltig wirken.

Warum vernetzen?

Studien zeigen, dass das MINT-Interesse vor allem bei Mädchen spätestens im Jugendalter abnimmt.1, 2 Um es aufrechtzuerhalten, haben außerschulische MINT-Bildungsangebote eine besondere Bedeutung. Sie bieten einzigartige Möglichkeiten, praxisnahe MINT-Erfahrungen zu machen, die über den Schulbereich hinausgehen.3 Der Besuch eines einzelnen MINT-Bildungsangebots reicht dabei oft nicht aus, da die Wirkung schnell verpuffen kann, wenn Mädchen in ihrer gewohnten Umwelt mit stereotypen Einflüssen konfrontiert sind.4

Deshalb sollte nicht nur punktuelle, sondern eine vernetzte und langfristige Förderung stattfinden, deren Bestandteile aufeinander abgestimmt sind und möglichst viele Lebensbereiche der Mädchen einbeziehen. Wir gehen auf zwei besonders grundlegende Aspekte ein, wie das gelingen kann: durch die Vernetzung von MINT-Bildungsangeboten innerhalb einzelner Bildungsstufen sowie durch die Vernetzung von MINT-Bildungsangeboten über verschiedene Bildungsstufen hinweg.

Vernetzung innerhalb einzelner Bildungsstufen

Für eine nachhaltige MINT-Förderung von Mädchen ist es sinnvoll, dass sich MINT-Bildungsangebote innerhalb einzelner Bildungsstufen miteinander vernetzen, zum Beispiel verschiedene Projekte zu frühkindlicher MINT-Bildung. Auf dieser Ebene könnt Ihr voneinander profitieren, indem Ihr Best-Practice-Erfahrungen, Euer Wissen über MINT-Förderung für Mädchen oder auch klischeefreie Lehrmaterialien, Handbücher, Videos und andere didaktische Ressourcen austauscht. Ihr könnt auch Eure Teilnehmerinnen an Angebote vermitteln, die zu bestimmten MINT-Themen weiterführende und vertiefende Kurse in ihrem Programm haben. Zudem besteht die Möglichkeit, gemeinsam Workshops oder Ferienprogramme für Eure Teilnehmerinnen anzubieten und neue Projektideen umzusetzen. Sinnvoll sind auch Kooperationen mit Projekten, die einen Lebensbereich der Mädchen adressieren, den Euer eigenes Angebot nicht in die Förderung miteinbezieht, beispielsweise die Eltern oder den Freundeskreis.

Vernetzung über Bildungsstufen hinweg

Um das MINT-Interesse bei Mädchen langfristig aufrechtzuerhalten, spielt eine früh beginnende und beständige MINT-Förderung entlang der Bildungskette eine wichtige Rolle. Deshalb ist eine geeignete Vernetzung von MINT-Bildungsangeboten über verschiedene Bildungsstufen hinweg von Bedeutung. So können sich beispielsweise Bildungsangebote der frühkindlichen MINT-Bildung und Angebote, die sich an Mädchen im Grundschulalter richten, miteinander abstimmen. Insbesondere ist die Vernetzung von Angeboten für Mädchen, die bereits weiterführende Schulen besuchen, mit anschließenden MINT-Angeboten wichtig, da in diesem Alter häufig ihr MINT-Interesse abnimmt. Wenn Ihr mit Bildungsangeboten vernetzt seid, die ein ähnliches Interessensgebiet abdecken, eine Vertiefung des Themas ermöglichen oder sich an eine höhere Altersgruppe richten, könnt Ihr Eure Teilnehmerinnen auf diese weiterführenden Angebote aufmerksam machen und vielleicht sogar direkt an sie weitervermitteln. Umgekehrt ist auch eine Vernetzung mit Angeboten sinnvoll, die sich an eine jüngere Altersgruppe richten. Auf diese Weise könnt Ihr bereits MINT-interessierte Mädchen für Eure eigenen Angebote gewinnen und an die Inhalte der vorangehenden Angebote anknüpfen.

Wir als MINTvernetzt möchten Euch bei der Vernetzung unterstützen. Deshalb freuen wir uns, Euch am 21. November auf dem Thinkathon in Köln zum ersten MINTcafé Gender im Live-Format zu treffen! Ihr lernt dort weitere Aspekte für eine gute Vernetzung kennen – zum Beispiel, welche Rolle die Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Formaten spielt – und erhaltet auch ausreichend Gelegenheit, Euch miteinander zu vernetzen! Hier auf unserer Community-Plattform könnt Ihr Euch bereits zum MINTcafé Gender im Live-Format anmelden. Weitere Termine findet Ihr auf unserer Website oder in unserem Newsletter. Wir freuen uns auf Euch!

1 Frenzel, A. C., Goetz, T., Pekrun, R., & Watt, H. M. G. (2010). Development of mathematics interest in adolescence: Influences of gender, family, and school context. Journal of Research on Adolescence, 20(2), 507–537.
https://doi.org/10.1111/j.1532-7795.2010.00645.x

2 Archer, L., DeWitt, J., Osborne, J., Dillon, J., Willis, B., & Wong, B. (2012). Science aspirations, capital, and family habitus: How families shape children’s engagement and identification with science. American Educational Research Journal, 49(5), 881–908.
https://doi.org/10.3102/0002831211433290

3 Young, J. R., Ortiz, N., & Young, J. L. (2016). STEMulating interest: A meta-analysis of the effects of out-of-school time on student STEM interest. International Journal of Education in Mathematics, Science and Technology, 5(1), 62–74.
https://eric.ed.gov/?id=EJ1124815

4 Ziegler, A., Reutlinger, M., & Hering, E. M. (2012). Soziotope als konstitutive Rahmenbedingungen der MINT-Förderung von Mädchen und Frauen. In: H. Stöger, A. Ziegler & M. Heilemann (Hrsg.), Mädchen und Frauen in MINT: Bedingungen von Geschlechtsunterschieden und Interventionsmöglichkeiten (S. 229–247). Münster: LIT.

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